Fächerübergreifendes Projekt PH+CH
Fächerübergreifendes Projekt PH+CH zur Geschichte und Zukunft der Medientechnik an Schulen
Im Zuge der Neueinrichtung diverser Geräteschränke im BIO/CH-Saal der AHS Friesgasse wurden einige Apparate zur Präsentationstechnik aufgefunden, die eine jahrzehntelange Geschichte der Medientechnik an unserer Schule erzählen.
Das älteste Objekt ist ein 16mm-Filmprojektor mit 2 entsprechend groß dimensionierten Spulen aus Osaka, Japan (!), Fa. Eiki, Bj.1960, in exzellentem Zustand, mit für heutige Schüler_innen bestechender reiner analogen Spulen/Skalen-Technik sowie Original-Beschriftungen, dazu einige kleinere, aber ebenso noch funktionsfähige 8mm-Film+Diaprojektoren der 1970er Jahre. Nach der Physik (Optik+Licht) lässt sich hier auch die Chemie gut einbauen (Zelluloid).
Einen ganzen Nachmittag, noch deutlich vor dem Lockdown und Maskenpflicht im Unterricht, hat uns ein großes TV-Gerät von Sony, Bj. 1994 beschäftigt – unsere Schule hatte über 25 Jahre lang 4 Stück davon an den Decken der PHY+BIO/CH-Säle hängen. Unter Einhaltung aller Sicherheitsregeln (Spannungsableitung, Implosionsgefahr, Schutzbrillen, Handschuhe u.v.m.) haben die SchülerInnen unter fachkundiger Anleitung diesen Schritt für Schritt zerlegt. Besonders wichtig erschien der permanente Vergleich mit TV-Geräten der Gegenwart. Eine Unmenge an für heutige Begriffe völlig überdimensionierten Schaltkreisen für die PHY-Sammlung wurden herausgenommen, diverse Metalle für die CH-Sammlung extrahiert (Kupfer, Zinn, Alu), die ca. 25 cm dicken Kupferspulen sind besonders beeindruckend und zeigten keinerlei Spuren von Korrosion. Die fast 70cm (!) große Elektronenröhre wurde geöffnet und die deutlich hörbar einströmende Luft war für alle ein Erlebnis - 3 Schüler waren nötig dieses Gerät zu tragen - ein echter „Dinosaurier“ der Technikgeschichte !
Abschließend war es allen ein Anliegen zu diskutieren, dass man vor fast 30 Jahren die extreme Miniaturisierung der Elektrotechnik nicht oder nicht in dem Ausmaß vorhersehen konnte, die zu den heutigen gewichtsarmen Flachbildschirmen geführt hat, zu vergleichen mit der permanenten Verkleinerung der Handys und PCs. Alle SchülerInnen spekulierten am Ende des Projektes über mögliche Medientechnik an Schulen in 25-30 Jahren, z.B. vielseitige 3D-Hologramm-Technologien wie sichtbar in div. SF-Filmen und Serien, mit denen sie ja durchwegs vertraut sind.
Eine Vorstufe was Schulen hier zukünftig erwarten könnte sind die an der AHS Friesgasse seit 2 Jahren befindlichen VR-Brillen, die Hologramm-ähnliche und visuell äußerst beeindruckende Augmented-Reality-Lernprogramme v.a. für die Naturwissenschaften zeigen, diese sind variabel und angepasst auf jeweilige bestimmte Lernziele einsetzbar u.a. im neuen MINT-Zweig der Schule :
Prof. G. Pestal (CH) + Prof. B. Lengyel (PH)