Johannes Ruprecht

Vom Zivildienst übers Lehramt zum Journalismus – Mein Bildungsweg nach der Matura 

Ich habe Journalismus an der FH Wien der WKW (und für ein Semester auch an der kanadischen Mount Royal University) studiert und dieses Studium mit einem Bachelor-Titel abgeschlossen. Währenddessen habe ich viele Praktika bei Medien im In- und Ausland gemacht, etwa bei der „Presse“, bei „Focus Online“ und beim deutschen „Handelsblatt“. Danach habe ich begonnen, beim ORF zu arbeiten. Nebenbei habe ich noch ein weiteres Studium absolviert, nämlich Wirtschaftsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien. 

Recherchen, Interviews, Beiträge gestalten – Mein vielseitiger Traumjob 

Journalismus hat mich schon in meiner Schulzeit fasziniert. So habe ich beispielsweise meine damaligen berufspraktischen Tage genützt, um bei der Tageszeitung „Die Presse“ Redaktionsluft zu schnuppern. Meine Berufsträume sind schließlich wahr geworden: Seit 2015 arbeite ich beim ORF. Zunächst war ich Praktikant bei der „Zeit im Bild“ in der Wirtschaftsredaktion, dann arbeitete ich bei der ORF-Fernsehsendung „Report“, heute bin ich Redakteur bei der Wirtschaftssendung „ECO“, die jeden Donnerstag um 22:30 Uhr auf ORF 2 zu sehen ist. Ab und zu bin ich auch für die TV-Sendung „Konkret“ tätig. Ich liebe meinen Beruf, es ist eine Teamarbeit mit fantastischen Kameraleuten, Cuttern und Sprecherinnen und Sprechern. Vom Recherchieren über das Führen der Interviews bis hin zur Gestaltung der Beiträge – all das gehört zu meinem Job. 

Verständnis, Zusammenhalt, Ermutigung – Rückblick auf meine Schulzeit 

Ich weiß heute, dass ich großartige Lehrer*innen gehabt habe, die viel Verständnis dafür hatten, dass die Schule für uns Schüler*innen nicht immer die Nummer Eins auf unserer Prioritätenliste war. Trotzdem haben sie uns enorm viel beigebracht, was ich nun auch tatsächlich im Leben brauchen kann. Unglaublich toll war der Zusammenhalt in der Schule: Projekte wie der „Frieslauf“, bei dem sogar Stars wie Franz Klammer dabei waren, werden mir immer in Erinnerung bleiben. Das Besondere an der AHS Friesgasse war, dass wir immer gefördert wurden. Als ein paar Freunde und ich eine Schülerzeitung gründen wollten, hieß es nicht, das sei zu aufwendig. Im Gegenteil, wir wurden dazu ermutigt, diese Idee durchzuziehen. Viele Lehrer*innen haben uns jede Ausgabe abgekauft – selbst, wenn die Themen sie damals wohl eher weniger interessiert haben dürften.

Zinsen, Mathe, Sprachen & soziale Fähigkeiten – Wovon ich bis heute profitiere 

Ich merke tatsächlich, dass mir vieles von dem, was ich in der Schule gelernt habe, heute für meinen Arbeitsalltag nützlich ist. Was Zinsen sind, habe ich nie wieder so anschaulich erklärt bekommen wie damals im Geographie- und Wirtschaftskunde-Unterricht. Und so erzähle ich das bei meinen eigenen TV-Beiträgen genau so, wie es mir damals in der Schule erklärt worden ist. Viel verdanke ich meiner Mathe-Professorin, die gleichzeitig auch mein Klassenvorstand war. Sie hat uns dazu gebracht, nichts auswendig zu lernen, sondern immer logisch nachzudenken und zu kombinieren. Eine Fähigkeit, die im Berufsalltag unglaublich wichtig ist. Ich profitiere sehr stark auch davon, dass der Sprachunterricht fantastisch war: Nicht nur meine Englisch-Kenntnisse, sondern auch jene in Französisch und Italienisch habe ich seither wieder „auspacken“ können.  

Was mir besonders hilft, sind die sozialen Fähigkeiten, die mir praktisch nebenbei in der Schulzeit vermittelt wurden. Als Journalist hat man viel mit Menschen zu tun, und manchmal haben diese keine wahnsinnige Lust darauf, mit Journalisten zu reden. Umso wichtiger ist es für mich, gelernt zu haben, mit jedem Menschen gut auszukommen. Dieser Wert wird jedem „Friesgassler“ von der Pforte bis zur Direktion vorgelebt.